Der ukrainische Wissenschaftler und Finanzier M. I. Mitilino vertrat ähnliche Ansichten. In seinem 1929 in der Ukraine veröffentlichten Werk „Fundamentals of Financial Science“ argumentierte er, dass es eine Vereinbarung zwischen Staat und Bürgern gebe, wonach der Staat bestimmte Bedürfnisse der Bürger befriedige und letztere einen bestimmten Betrag zahlen Geld dafür in Form von Steuern. Zu den ukrainischen Wissenschaftlern und Finanziers gehörte der Professor der Kiewer Universität St. Volodymyr M. Kh. Bunge.
Die Entwicklung der Wirtschaft hängt in hohem Maße von der rationalen Konstruktion des Finanzsystems ab, das weit verstanden wird und sich nicht nur auf die Staatsfinanzen reduziert. Gerade in diesem Bereich wurden in unserer Ukraine in ihrer nachrevolutionären Entwicklung sehr bedeutende Abweichungen vom globalen Trend beobachtet.
Finance News
1921 wurde die NEP – eine neue Wirtschaftspolitik – im Land eingeführt. Die NEP basierte auf der Wiederherstellung der Waren-Geld-Beziehungen, der Einführung einer stabilen Währungseinheit, der Privatisierung mittlerer und kleiner Unternehmen, der wirtschaftlichen Ansiedlung bei Unternehmen und dem Prinzip der materiellen Anreize. Die Kontrolle über solche "Kommandohöhen" in der Wirtschaft wie Schwerindustrie, Banken, Transportwesen, Außenhandel blieb jedoch bei der Regierung.
Ein charakteristisches Merkmal der modernen Finanzwissenschaft ist vor allem der Pluralismus der Ansichten mit einheitlichen methodischen Ansätzen zur Analyse der Phänomene des sozialen Lebens. Pluralismus ist eine Garantie dafür, die rationalsten Lösungen zu finden. Man darf den steten Pragmatismus der Forschung vom Standpunkt des öffentlichen Interesses aus nicht übersehen. Die Finanzwissenschaft in den Werken einheimischer Wissenschaftler ist frei von ideologischen Schichten, primitiven Klassen und altmodischen Vorstellungen über die Ausbeutung der Massen, die Rolle des Staates usw.