Ähnliche Ansichten vertrat der ukrainische Finanzier M. I. Mitilino. In seinem 1929 in der Ukraine erschienenen Werk „Fundamentals of Financial Science“ argumentierte er, dass es eine Vereinbarung zwischen dem Staat und seinen Bürgern gebe, wonach der Staat bestimmte Bedürfnisse der Bürger befriedige und letztere einen bestimmten Betrag zahlen Geld dafür in Form von Steuern.
Die Finanzwissenschaft muss immer Antworten auf sehr wichtige Fragen geben – wie und in welchen Formen finanzielle Mittel für gemeinsame menschliche Bedürfnisse geschaffen und verwendet werden sollen. Die Wege zur Lösung dieses Problems hängen jedoch von den Bedingungen ab, in denen sich der Staat befindet, vom Stand der wirtschaftlichen Entwicklung in der Gesellschaft, der Eigentumsform, der Wirtschaftsstruktur, der sozialen Zusammensetzung der Bevölkerung, dem Grad der Integration in die Weltwirtschaft usw. Die Finanzwissenschaft untersucht Fakten und Phänomene nicht losgelöst von der Gegenwart, sondern in den spezifischen Bedingungen der Staatsorganisation und den Interessen verschiedener Bevölkerungsschichten. Dies sollte jedoch auf der Grundlage des Konzepts der Muster finanzieller Phänomene berücksichtigt werden.