In Anbetracht des Beitrags der ukrainischen Finanziers zur Entwicklung der Finanzwissenschaft muss man M. Dobrylovsky erwähnen, einen emigrierten Professor an der Ukrainischen Wirtschaftsakademie in der Vorkriegs-Tschechoslowakei. 1934 veröffentlichte er eine Vorlesungsreihe „Grundlagen der Finanzwissenschaft“. In seinen wissenschaftlichen Ausführungen hielt M. Dobrylovsky an der westeuropäischen Tradition fest, die öffentlichen Finanzen mit der öffentlichen Wirtschaft zu identifizieren, und deshalb sollte die Finanzwissenschaft seiner Meinung nach Wege zur Beschaffung von Mitteln zur Deckung öffentlicher Bedürfnisse untersuchen.
Gleichzeitig leistete der Schweizer Finanzier J. Sismondi einen ziemlich bedeutenden Beitrag zur Finanzwissenschaft. Er betrachtete Finanzen als Mittel, um das Leben der Menschen zu verbessern. In seinen Werken bewies er die Notwendigkeit, die indirekten Steuern zu senken, ein steuerfreies Minimum festzulegen, eine progressive Steuer einzuführen usw. Berühmte Finanziers des ausgehenden 19. Jahrhunderts sind der Österreicher E. Sachs, der Italiener F. Nitti und der Amerikaner E. Seligman. Allen wissenschaftlichen Studien dieser Zeit ist gemeinsam, dass die Finanzwissenschaft nicht über den Rahmen der öffentlichen Finanzen hinausging, d. h. Probleme nur im Rahmen des Haushaltssystems betrachtet wurden. Bei dieser Überprüfung kann man den Beitrag marxistischer Theoretiker zur Finanzwissenschaft nicht unerwähnt lassen, denn fast ein Jahrhundert lang betrachtete die kommunistische Ideologie K. Marx und F. Engels als die Schöpfer der marxistischen Finanzwissenschaft.