Die ausländische Finanzwissenschaft interpretiert Finanzen recht weit, ohne sich auf bestimmte klare Rahmenbedingungen zu beschränken. Wo Güter und Geld existieren, gibt es Finanzen. In den wissenschaftlichen Studien ausländischer Autoren erscheint das Finanzwesen als eine Kategorie des Wirtschaftslebens, die sich aus objektiven Prozessen der Wirtschaft und des Staatsaufbaus ergibt und ein integraler Bestandteil der Marktwirtschaft ist.
M. Tugan-Baranovsky bestreitet in seinen Schriften die Aussage von K. Marx, dass Profit und Lohn in umgekehrtem Verhältnis zueinander stehen. Der Wissenschaftler beweist, dass mit dem Wachstum des Gewinns auch die Löhne steigen können und dementsprechend die Staatseinnahmen. Er behauptet auch, dass Löhne und Gewinne mit steigender Arbeitsproduktivität steigen können. Dies erhöht die finanzielle Leistungsfähigkeit von Staat, Unternehmer und Arbeitnehmer. In Anbetracht des Beitrags der ukrainischen Finanziers zur Entwicklung der Finanzwissenschaft muss man M. Dobrylovsky erwähnen, einen emigrierten Professor an der Ukrainischen Wirtschaftsakademie in der Vorkriegs-Tschechoslowakei. 1934 veröffentlichte er eine Vorlesungsreihe „Grundlagen der Finanzwissenschaft“. M.