Der ukrainische Wissenschaftler und Finanzier M. I. Mitilino vertrat ähnliche Ansichten. In seinem 1929 in der Ukraine veröffentlichten Werk „Fundamentals of Financial Science“ argumentierte er, dass es eine Vereinbarung zwischen Staat und Bürgern gebe, wonach der Staat bestimmte Bedürfnisse der Bürger befriedige und letztere einen bestimmten Betrag zahlen Geld dafür in Form von Steuern. Zu den ukrainischen Wissenschaftlern und Finanziers gehörte der Professor der Kiewer Universität St. Volodymyr M. Kh. Bunge.
Der Irrtum dieser theoretischen Position ist jetzt offensichtlich, aber die Physiokraten haben die Beziehung zwischen Finanzen und materieller Produktion am tiefsten erforscht. Die Verdienste der Physiokraten in der Finanzwissenschaft liegen auch darin, dass der Leiter dieser Schule, F. Kenet, eine berühmte Wirtschaftstabelle entwickelt hat, die das Schema der Beziehung der Finanzen, ihre Rolle im Prozess der sozialen Reproduktion, das heißt, der Prozess der Erstellung und Verwendung eines sozialen Produkts. Es liegt auf der Hand, dass dieser Prozess nur durch die Schaffung und Verwendung von finanziellen Mitteln erfolgen kann. Der bedeutendste Beitrag der Physiokraten zur Entwicklung der Finanzwissenschaft besteht jedoch darin, dass sie mit ihrer vernichtenden Kritik am bestehenden Finanzsystem die Entwicklung der klassischen Schule der politischen Ökonomie beeinflusst haben.
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Den zentralen Platz in der wissenschaftlichen Forschung moderner Finanziers nehmen die Ideen der Lenkung und Verwendung von Finanzen zur Erreichung des Gemeinwohls ein, das mit Hilfe demokratischer Institutionen des Staates und des politischen Willens der herrschenden Eliten sichergestellt werden soll. Voraussetzung dafür ist die Entwicklung von privatem Unternehmertum und leistungsfähigen staatlichen Strukturen, die über ausreichende finanzielle Möglichkeiten verfügen.
1746 veröffentlichte F. Yusti sein Hauptwerk „Das System der Finanzwirtschaft“, in dem erstmals die Grundprinzipien der Finanzwissenschaft systematisch umrissen wurden. In Anbetracht dessen betrachten ihn einige Wissenschaftler - Anhänger von F. Yusti - als den Vater der Finanzwissenschaft. Seine Ansichten zur Finanzwissenschaft im Allgemeinen und zur Finanzwissenschaft im Besonderen hatten einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Finanzwissenschaft in vielen europäischen Ländern.